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Welche Maschinen gibt es zum Abkanten?
Zum Abkanten setzt man in der Regel auf moderne, CNC-gesteuerte Abkantpressen, auch bekannt als Gesenkbiegepressen genannt. Diese Maschinen bestehen typischerweise aus einem Oberwerkzeug (Stempel) und einem Unterwerkzeug (Matrize), zwischen denen das Blech gebogen wird. Die wichtigsten Maschinentypen in diesem Bereich sind:
- Hydraulische Abkantpressen – leistungsstark und ideal für dickere Bleche und größere Biegelängen – bei uns bis 4000 mm länge und 320 to. Presskraft möglich
- Elektrische oder servoelektrische Abkantpressen – energieeffizient, präzise und besonders gut geeignet für dünnere und kleinere Bleche – bei uns bis 1500 mm und 40 to. Presskraft möglich
- Kombinierte Systeme mit automatisierten Anschlägen – ermöglichen eine schnelle und exakte Positionierung des Werkstücks für hohe Produktivität.
Neben den klassischen, oben aufgeführten Abkantpressen gibt es noch eine Reihe weiterer Verfahren bzw. Maschinen, um Bleche zu biegen oder abzukanten:
- Schwenkbiegen - Das Blech wird eingespannt und durch eine schwenkende Biegewange gebogen – ideal für dünne Bleche und saubere Kantungen.
- Rundbiegen (Walzenbiegen) - Das Blech läuft durch mehrere Walzen und wird dabei gebogen – geeignet für runde Formen wie Rohre oder Behälter.
- Streckbiegen: Das Material wird unter Zugspannung gebogen – besonders präzise, z. B. im Flugzeug- oder Karosseriebau.
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Wie hoch ist die maximale Blechstärke für abkanten?
Die TAUPITZ GmbH & Co. KG kann Bleche bis zu einer Dicke von 10 mm abkanten; bei kurzen Biegeteilen sind sogar Materialstärken bis zu 12 mm möglich. Diese Angaben beziehen sich auf die vorhandenen Maschinen und Werkzeugsätze. Mit größeren Abkantpressen und entsprechend dimensionierten Werkzeugen sind grundsätzlich auch deutlich höhere Materialstärken realisierbar – passende Anlagen stellt beispielsweise unser Maschinenpartner LVD her. Zudem hat die Materialgüte einen wesentlichen Einfluss auf die maximal bearbeitbare Stärke – hochfeste Stähle erfordern z. B. mehr Kraft und können die Grenze der Umformbarkeit schneller erreichen als weichere Werkstoffe.
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Welches Alublech zum Kanten?
Für das Abkanten von Aluminiumblechen empfiehlt die TAUPITZ GmbH & Co. KG insbesondere die Legierung EN AW-5754 (AlMg3) im Werkstoffzustand H111. Diese Kombination bietet eine ausgewogene Balance zwischen guter Umformbarkeit und ausreichender Festigkeit, was sie ideal für präzise Biegeprozesse macht. Der H111-Zustand ist leicht kaltverfestigt und liegt zwischen dem weichgeglühten Zustand (O) und stärker verfestigten Zuständen wie H14 oder H24. Dies reduziert das Risiko von Rissbildung bei engen Biegeradien und minimiert Rückfederungseffekte. Alternativ können auch andere Aluminiumlegierungen wie EN AW-1050A (Al99,5) oder EN AW-6082 (AlMgSi1) verwendet werden, wobei deren Umformeigenschaften je nach Legierung und Zustand variieren. Wir halten AlMg3-Bleche in verschiedenen Materialstärken und Formaten auf Lager und beschaffen auf Anfrage weitere Legierungen für individuelle Anforderungen - sprechen Sie uns an!
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Wie funktioniert eine Abkantbank?
Eine Abkantbank ist eine Maschine zum Biegen von Blechen, die häufig im Handwerk und seltener in der industriellen Fertigung eingesetzt wird. Sie besteht typischerweise aus einer Oberwange, einer Unterwange und einer schwenkbaren Biegewange. Das Blech wird zwischen Ober- und Unterwange eingespannt, und die Biegewange schwenkt das Blech über eine definierte Kante, um den gewünschten Winkel zu erzeugen. Dieses Verfahren wird als Schwenkbiegen bezeichnet und ermöglicht präzise Biegungen, insbesondere bei dünneren Blechen. Abkantbänke sind in manuellen, hydraulischen und CNC-gesteuerten Ausführungen erhältlich und bieten je nach Ausführung unterschiedliche Automatisierungsgrade und Biegeleistungen.
Im Gegensatz dazu arbeiten die bei uns zum Einsatz kommenden Gesenkbiegepressen nach dem Prinzip des Gesenkbiegens: Ein Stempel drückt das Blech in eine V-förmige Matrize, wodurch exakte und kraftvolle Biegungen möglich sind.
Daraus entstehen einige Vorteile der Gesenkbiegepresse:
- Höhere Präzision und Wiederholgenauigkeit
- Geeignet für dickere Materialien
- Hoher Automatisierungsgrad und effizient bei Serienproduktion
- Flexiblere Werkzeugwahl für komplexe Geometrien
Damit ist die Gesenkbiegepresse das bevorzugte System für anspruchsvolle Biegeteile in der industriellen Fertigung, während die Abkantbank oft im Handwerk oder für Einzelstücke zum Einsatz kommt.
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Wie funktioniert abkanten?
Abkanten ist ein Blechbearbeitungsverfahren, bei dem ein Blech durch Druck eines Stempels in eine V-förmige Matrize gebogen wird. In der Regel kommen dabei präzise CNC-Abkantpressen zum Einsatz, die genaue und wiederholbare Biegungen ermöglichten. Häufig wird das Luftbiegen verwendet, bei dem der Biegewinkel durch die Eindringtiefe des Stempels bestimmt wird. Die Wahl des Werkzeugs hängt von der Materialstärke ab, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Moderne Maschinen kompensieren Rückfederungseffekte und sorgen so für konstant präzise Winkel.
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Wie kann man die gestreckte Länge von Biegeteilen ermitteln?
Die gestreckte Länge eines Kantteils beschreibt die Länge des Blechs im ungeformten Zustand – also bevor es gebogen wird. Sie ist entscheidend für eine passgenaue Fertigung und wird in der Regel auf eine der beiden Wege bestimmt:
Berechnung mit Näherungsverfahren
Hierbei wird die gestreckte Länge rechnerisch ermittelt. Dabei fließen unter anderem der Biegeradius, die Materialdicke und der Biegewinkel in die Berechnung ein. Typischerweise wird mit dem sogenannten K-Faktor oder festen Biegezuschlägen gearbeitet. Diese Methode eignet sich besonders in der Konstruktion und Arbeitsvorbereitung.
➡️ Nutzen Sie hierfür unseren kostenlosen Online-Rechner: 👉 Gestreckte Länge berechnen
Ermittlung durch Probebiegen
In der Praxis wird häufig ein Musterteil gebogen, um die tatsächliche gestreckte Länge zu ermitteln. Die Maße werden gemessen und zurückgerechnet. Dieses Verfahren ist vor allem bei neuen Materialien, Werkzeugen oder engen Toleranzen sinnvoll.